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H. G. Sanke schreibt über Mittelalter, Soest, Kumpaney:

Internationale Hansetage in Kaunas - Teil 2

Aus der Sicht eines erfahrenen Hansetag-Fahrers.

Sonntag, 22. Mai 2011, um 13:01

Engagierte Menschen aus dem Kreis Soest nehmen zurzeit am Internationalen Hansetag im litauischen Kaunas teil.

Delegationen aus dem Kreis Soest

Solche Erlebnisse und Begegnungen gibt es nur bei den Internationalen Hansetagen: Als sich die neunköpfige Soester Kumpaney bei ihrem ersten Rundgang durch die Hansestadt Kaunas (Litauen) einen ersten Überblick über den Veranstaltungsort verschaffen wollte, begegnete man auf Schritt und Tritt alten Bekannten aus zahlreichen der fast 100 teilnehmenden Hansestädten. Das erste zufällige Wiedersehen galt Freunden aus Nowgorod (Russland), dann erkannte eine Gruppe aus Stade die Soester wieder. Ein Feuerwehrfahrzeug aus Bergen (Norwegen) hielt mitten auf der Straße, um ein erstes "Hallo Soest" zuzurufen.

Das tat auch die Herforder Gruppe, die wieder in großer Besetzung angereist ist. Herzlich auch die Begrüßung der langjährigen Freunde aus Danzig (Polen) und aus den Soester Partnerstädten Visby (Schweden) und Kampen (Holland). Das schon obligatorische herzliche Begrüßungszeremoniell auf offener Straße mit Hanseaten aus Gronau, Stade und Kyritz kam hinzu. Und das alles in nur etwa drei Stunden, als die Hansetage und die Informationsstände der Städte auf dem Hansemarkt noch gar nicht eröffnet waren!

Dort präsentieren sich in trauter Nachbarschaft u. a. Lippstadt und Brilon, während die einst so bedeutsame Hansestadt Soest offiziell wieder durch Abwesenheit glänzt. Darum versteht sich das Fähnlein der neun Aufrechten um Wolfgang Ehlers, zu denen auch das amtierende Jägerken Jost Schwider gehört, als Vertretung der etwa 1450 Kilometer entfernten Heimatstadt. Angereist auf eigene Kosten, waren sie in ihren mittelalterlichen Gewandungen bei der großen Eröffnungsveranstaltung wieder ausgezeichnete Botschafter der Bördemetropole.

Jägerken (privat), Haarmännchen & Graf Bernhard

Auch Lippstadt kann sich mit der Standbesetzung, der Symbolfigur Graf Bernhard II (Bernhard Batscher), Bürgermeister Christof Sommer und weiteren mitgereisten Bürgern sehen lassen. Ihnen hatte sich sozusagen als Einzelkämpfer das Rüthener Haarmännchen (Theodor Fromme) angeschlossen. Auch Brilon war gut vertreten; u. a. mit der Briloner Waldfee (Friederike Hogrebe), Bürgermeister Franz Schrewe sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Die Zeiten, in denen auch Warstein und andere Hansestädte aus dem Kreis bei den Hanseaten-Treffen Flagge zeigten und als die Soester zahlenmäßig in der Spitzengruppe der Hanstag-Schlachtenbummler unübersehbar waren, sind vorbei. Es fehlte nicht nur an Geld, sondern vor allem an hanseatischem Bewusstsein und Engagement.